mika baumeister 9Qq G14hNC8 unsplash prvwIn einer Stellungnahme der Bundesregierung zum 12. Sektorgutachten der Monopolkommission zur Telekommunikation 2021, die dem Bundestag als Unterrichtung (20/5438) vorliegt, wird die absehbare Entwicklung der Telekommunikationsdienste in Deutschland beurteilt. Für die Entwicklung im Festnetz stellt die Monopolkommission fest, dass „zunehmend Anschlüsse mit höheren Datenübertragungsraten gebucht werden“. Diese Tatsache belege die wachsende Bedeutung schneller Breitbandanschlüsse. Im vergangenen Jahr habe die Anzahl der vorhandenen Glasfaseranschlüsse um 40 Prozent gegenüber 2020 zugenommen; im Vergleich zu 2018 habe eine Verdoppelung stattgefunden. Der Ausbau der Infrastruktur verlaufe derzeit „dynamisch“. Nach den Zahlen des Breitbandatlas hätten Mitte 2021 mehr als 95 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland Zugang zu Breitbandanschlüssen mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s gehabt, heißt es in der Unterrichtung. „Gigabitfähige Breitbandanschlüsse waren bundesweit für rund 62 Prozent der circa 41 Millionen Haushalte buchbar.“ Derzeit seien die Mbit/s-Bandbreiten für die meisten Nutzerinnen und Nutzer ausreichend, für viele Anwendungen würden jedoch in der Zukunft Gigabitgeschwindigkeiten notwendig werden. Deutlichen Nachholbedarf sieht die Monopolkommission bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen. Allerdings seien nach Zahlen der Bundesnetzagentur (Stand Juni 2022) die verfügbaren Glasfaseranschlüsse innerhalb eines Jahres von 6,7 Millionen (Ende 2020) auf 8,9 Millionen (Ende 2021) gestiegen. Dies entspreche einem Plus von mehr als 30 Prozent.

IfKom Pressefoto 01 2023 01 26 prvwDer internationale Vergleich macht den Handlungsbedarf für Deutschland deutlich. Im Ranking des von der Europäischen Kommission veröffentlichten Digitalisierungsgrades steht Deutschland im Jahr 2022 an 13. Stelle. Führend sind Finnland und Dänemark. Auch im Infrastrukturausbau besteht Nachholbedarf. Beispielsweise sind gut 7 Prozent der Breitbandanschlüsse in Deutschland glasfaserbasiert, während der OECD-Durchschnitt im Jahr 2021 rund 35 Prozent beträgt. Im internationalen Vergleich der Internet-Geschwindigkeit befindet sich Deutschland auf Rang 26, in Europa sind diesbezüglich Dänemark und die Schweiz führend.

behoerden digimeter isnm 2023 prvwOnlinezugang: lediglich 105 statt 575 Leistungen. So lautet die Bilanz nach fünf Jahren Onlinezugangsgesetz (OZG). Statt wie 2017 beschlossen, bis zum Jahresende 2022 575 Leistungen und Behördenvorgänge bundesweit online verfügbar zu haben, sind es aktuell nur 105. Sogar der im vergangenen Jahr nachgelegte „OZG-Booster“ kam nicht ans Ziel. Mit dessen Hilfe sollen bis 31. Dezember wenigsten 115 besonders wichtige und bürgernahe Leistungen verfügbar gemacht werden. „Deutschland ist es damit nicht gelungen, seinen hinteren Platz im europaweiten E-Government zu verbessern. Bei den digitalen öffentlichen Diensten steht Deutschland in der EU in der aktuellen Erhebung auf Rang 18 und schneidet hiermit nach wie vor unterdurchschnittlich ab“, so der Bürokratieexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Dr. Klaus-Heiner Röhl, im aktuellen Behörden-Digimeter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

concept g56b034afe 1920 prvwSachverständige haben am 25. Januar in einer öffentlichen Anhörung des Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen Nachbesserungen an der von der Bundesregierung vorgeschlagenen Novelle (20/4823) des Raumordnungsgesetzes angemahnt. Zwar lobten einige Experten das Ziel, die Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Ausbau der Infrastruktur und der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und zu verschlanken, sahen jedoch Bedarf für Änderungen und weitergehende Regelungen. Umweltschutzverbände sehen umwelt- und artenschutzrechtliche Belange nicht ausreichend berücksichtigt.

business people g3a7928fa9 1920 prvwDer Frauenanteil in Führungsebenen der Privatwirtschaft, im öffentlichen Dienst und in den Gremien des Bundes ist seit Inkrafttreten des FüPoG (Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst) zwar gestiegen. Er ist aber insgesamt noch immer sehr niedrig. Das geht aus der „Sechsten Jährlichen Information der Bundesregierung über die Entwicklung des Frauenanteils an Führungsebenen und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes“ hervor, der nun als Unterrichtung durch die Bundesregierung vorliegt.